21.10.2015

Brennholzregal

Ein warmer Ofen mit schönem Holzfeuer im Haus ist was Feines und macht eine sehr behagliche Stimmung. Weniger behaglich ist es, wenn man durch den nassen und schneebedeckten Garten zum Holzlager muß um Nachschub zu holen. Aus diesem Grund soll eine Art Regal für Brennholz gebaut werden, welches den Vorrat für ein paar Tage neben der Terassentür bereithält. Per Sackkarre soll die Konstruktion zwischen Terasse und Holzlager bewegt werden.

Planung 

Das Regal soll ungefähr so aussehen.


Die Höhe ergibt sich aus den vorhandenen 6m 1" Wasserrohr-Stangen, die als Material verwendet werden. Eine Stange wird geviertelt für die senkrechten Stützen.

Die Tiefe des Regals ergibt sich aus der Länge der Holzscheite. Da ich hauptsächlich 25cm Brennholz benutze wird das Regal 20cm tief gebaut um noch genug Auflagefläche zu haben.

Die Breite liegt irgendwo zwischen der Breite der Sackkarre (40cm) und einer sinnvollen Maximalgröße. Manövrierbarkeit und Gewicht des Holzes spielen hier eine Rolle. Ich habe mich for 50cm entschieden.

Zwischen den unteren Querstreben und dem Boden sollte man genug Platz lassen (~1-2cm) damit man mit der Sackkarre unter das Regal fahren kann.
Die oberen Querstreben sind später ungefähr auf der gleichen Höhe wie eine Querstrebe der Sackkarre, so kann man bei Bedarf das Brennholzregal zum Transport befestigen.


Bau


Ales erstes werden alle Teile zugeschnitten und entgratet. Hier die vier 1,5m Stützen.

Zur Probe zusammengelegt. An der Seite mit dem Schweißmagneten sieht man den kleinen Abstand des Querstücks zum Rohrende. Hier fährt man später mit der Sackkarre drunter.

Zur besseren Schweißbarkeit sollte man die betreffenden Stellen entrosten.

Die Enden der Querrohre habe ich nicht ausgeklinkt um sie an den Radius der Stützen anzupassen. Der Plan war mit ein paar Raupen auf der Stütze die Lücke zu schließen und dann das Querrohr zu verschweißen. Bei der nächsten Rohrkonstruktion werde ich ausklinken. Das Zuschweißen der Lücke ist mit Elektrode schon sehr mühsam, da man ja zwischendurch immer die Schlacke abpickeln muß und die 3mm Wandstärke mit dem alten Schweißtrafo für mich eh schon eine Herausforderung sind.


Geschweißt wurde mit 85A und 2,5mm ESAB OK46 Elektroden (E 38 0 RC 1 1, bzw. E6013). Weniger Strom wäre wohl besser gewesen, da manchmal die offenen Rohrenden weggesackt sind. Allerdings hatte ich auch bei 85A schon Probleme die uralten und wahrscheinlich nicht wirklich trockenen Elektroden ohne festkleben zu zünden.



Die ersten Teile werden verschweißt. Ich habe die Konstruktion ausgerichtet und mit einer Schraubzwinge fixiert. Zuerst setzt man zwei kleine Schweißpunkte ein einer Seite des Querrohres, da wo die Rohre sich berühren. Das gleiche auf der anderen Seite des Querrohres. Nun die Zwinge abnehmen und auf Schweißverzug prüfen. Falls sich das Ganze verzogen hat, kann man noch einfach durch Biegen korrigieren oder einen Schweißpunkt wieder mit dem Winkelschleifer entfernen.
Wenn beide Querrohre angepunktet sind und die "Leiter" schön im Winkel ist, können alle Verbindungen komplett verschweißt werden.


Nachdem die zwei breiten "Leitern" fertig waren, wurde eine flach auf den Boden gelegt und die vier kurzen Querrohre angeschweißt (leider ohne Foto). Ein Magnetwinkel ist hier sehr hilfreich.
Danach wurde alles hingestellt und die zweite "Leiter" mit Zwingen befestigt. Ist der Boden eben und waagerecht, kann man nun per Wasserwaage alles ausrichten bevor man wieder anpunktet (Kontrolle auf Verzug nicht vergessen) und letztendlich alles komplett verschweißen.



Hier noch ein paar Bilder der Schweißnähte. Da ist noch Luft nach oben, aber es hält. :-)



Das fertige Regal in Aktion




Falls es sich bewährt und keine Änderungen anstehen wird das Regal nächstes Jahr blank gemacht und angestrichen. Die offenen Enden bekommen dann noch Kunststoffkappen. Die gewählte Breite hat sich als passend herausgestellt, da ansonsten das beladene Regal zu schwer wird um es per Sackkarre über den Rasen (...eher eine unebene Wiese) zu fahren.




Beim nächsten Schweißprojekt mit Rohr wird ausgeklinkt um zu große Spalte zu vermeiden und die Elektroden werden getrocknet. Das sollte im Endeffekt Zeit sparen.



Austreiber für MK1 und MK2 Konus

Stand- oder Tischbohrmaschinen mit Morse Konus (MK) Aufnahme für Bohrfutter oder Bohrer benötigen normalerweise einen Austreiber um das Werkzeug aus der Konusaufnahme zu entfernen.
Der Austreiber ist ein einfacher Keil, der in eine Nut in der Bohrwelle gesteckt wird und durch ein paar leichte Schläge das Werkzeug von oben aus der Aufnahme drückt.
Ein Austreiber für die größen MK1 und MK2 läßt sich einfach aus einem Stück Flacheisen herstellen. Folgende Maße sind in der DIN317 festgelegt:


L=140mm, H=20x5mm

Ich habe statt 5mm vorhandenen 4mm Flachstahl verwendet. Mit der Flex geschnitten und die Kanten am Schleifbock bearbeitet.


20.10.2015

DIY Ferneinspeiseweiche (Bias-T) für kleines Geld

Als kleine persönliche Herausforderung will ich die Empfangsleistung meines ADS-B-Receivers mit minimalen Kostenaufwand steigern. Ein Standard Sat/DVB-T Antennenverstärker für um die 5€ paßt da noch ins Konzept. Die benötigte Ferneinspeisung zur Energieversorgung war allerdings auf Anhieb nur für ~12€ aufwärts zu finden. Im Prinzip besteht eine einfache Sat Ferneinspeisung nur aus Gehäuse,  F-Buchsen, einem Kondensator, einer Induktivität und einem Netzteil.
Ein passendes Netzteil mit einer Spannung zwischen 12-18V und ca. 100mA gibt die Bastelkiste her. Ein HF dichtes Gehäuse mit F-Buchsen findet sich beim Elektronik-Discounter meines Vertrauens. Dort werden (momentan) Sat Antennenabzweiger für 0,10€ verkauft. Eine Ladung davon wartet nun auf weitere Projekte. Induktivitäten habe ich nicht wirklich auf Lager. Eine (hoffentlich) passende wurde mitbestellt und treibt die Kosten der neu zu beschaffenden Bauteile auf insgesamt 0,18€!

Ich kenne mich mit HF nicht wirklich aus, alle Experten und Radioamateure mögen mir bitte die laienhafte Darstellung nachsehen und bei offensichtlichen Fehlern freue ich mich über einen Kommentar.

Wofür braucht man eine Einspeiseweiche?

Die kleinen Sat Verstärker zum Einschleifen in die Koaxialleitung brauchen eine Stromversorgung, welche direkt über das Koaxialkabel erfolgt. In einer Sat Anlage stellt der Sat Receiver die benötigte Gleichspannung zur Verfügung oder ein eventuell vorhandener Multischalter. Der DVB-T USB Stick, der bei mir als ADS-B Receiver fungiert kann keine 12-18V Gleichspannung in das Antennenkabel einspeisen. Mit einem Hardware-Hack auf dem Stick wären 5V vom USB port möglich, aber ich vermute mein Standard Sat Verstärker funktioniert nicht optimal bei dieser Spannung. Die Einspeiseweiche (engl. Bias-T) wird zwischen DVB-T Stick und Verstärker in die Antennleitung eingebaut und versorgt den Verstärker mit der benötigten Gleichspannung.


Einspeiseweiche (bias-t)
Achtung: Falls die Antenne nicht mit offenen Enden konstruiert ist kann sie einen Kurzschluss für die eingespeiste Gleichspannung darstellen und mindestens eure Einspeiseweiche (bzw. das Netzteil) geben Rauchzeichen. Um dies zu verhindern platziert man einen DC-Blocker zwischen Verstärker und Antenne.
Die hier gezeigte Variante ist wirklich die Minimalausführung. Bessere Designs verwenden z.B. eine Diode als Verpolschutz und einen Kondensator zwischen DC Eingang und Induktivität nach Masse um Störungen vom (Schalt-)Netzteil zu filtern.

Bestimmung von C und L

In die Grundlagen zur Bestimmung von C und L bin ich nicht wirklich eingestiegen, sondern habe mich auf Bauvorschläge oder Tools zur Berechnung verlassen.
Hier kurz wie ich mit dem Tool von K6VHF die Werte für C und L bestimmt habe.
Prinzipiell soll C für das Antennensignal wie ein Kurzschluß wirken, also eine möglichst kleine Impedanz haben. Den Zielwert für die Impedanz bestimmt man über das Verhältnis (ratio) zur Ein- bzw. Ausgangsimpedanz (angenommen 75Ω). Bei einem angestrebten Verhältnis von 1:100 ergibt sich also eine Impedanz XC = 0,75Ω. Diese (frequenzabhängige) Impedanz erreicht man für 1090MHz bei ca. 0,2nF also 200pF. Größere Werte verringern die Impedanz von C, was ja prinzipiell von Vorteil ist. Ich schätze mal, daß man mit 0,2-2nF nicht verkehrt liegt.
Die Impedanz von L soll möglichst groß sein, es ergibt sich beim Verhältnis 1:100 XL = 7500Ω. Dies erreicht man mit einer Induktivität von ca. 1,1μH.



Letztendlich habe ich einen Keramikkondensator aus der Bastelkiste mit 150pF genommen und eine Induktivität von 27μH bestellt.

Teile

Antennenabzweiger (Pollin 570266) 0,10€
Keramikkondensator 2,2nF (Bastelkiste) 0,00€
Induktivität 27μH (Pollin 250018) 0,08€
Steckernetzteil 12V 100mA (Bastelkiste) 0,00€

Bau

Von dem Antennenabzweiger brauchen wir eigentlich nur das Gehäuse.


Die Rückseite wird durch einen eingepressten Blechdeckel verschlossen. Hier wird das Gehäuse geöffnet.

Damit das Gehäuse später wieder verschlossen werden kann, wird nur auf einer Seite der Falz eingeschnitten. Eine Puk-Säge oder eine Feile sollten auch funktionieren.


Nun kann man den Deckel raushebeln, möglichst ohne Gehäuse oder Deckel  zu verbiegen.
Hier das Original Innenleben. Alle vorhandenen Teile müssen ausgelötet werden.

 Hier der fertige "Innenausbau" für die Minimalausführung ohne Verpolschutz oder sonstiges.

Jetzt noch die Gebrauchsanweisung montieren...



Und den Deckel wieder einsetzen. Dank minimal-invasiver Entfernungsmethode bleibt nur ein schmaler Schlitz offen. Mangels besserer Ideen wurde der Schlitz erstmal per Alufolie verschlossen.



Test und Inbetriebnahme

Vor der Inbetriebnahme wird die Einspeiseweiche auf Kurzschlüsse zwischen Koax-Innenleitern und Gehäuse geprüft. Danach wird mit Netzteil (+ am Innenleiter der F-Buchse!) geprüft ob die Gleichspannung an der F-Buchse anliegt, an die später Verstärker und Antenne angeschlossen werden (und nur dort!). Da ich keinerlei HF Equipment habe, kann ich meine Bastelei nicht wirklich durchmessen. Vergleicht man jedoch die vom ADS-B decoder gelieferten Daten (z.B. Signalstärke und messages/s) mit und ohne Einspeiseweiche (noch ohne Verstärker), kann man zumindest grobe Fehler ausschließen. Zuerst wird also die Einspeiseweiche in die Antennenleitung eingebaut, ohne das Netzteil anzuschliessen um die Einfügedämpfung abzuschätzen. Signalstärke und messages/s sollten nicht dramatisch zurückgehen.

Die Inbetriebnahme des Sat/DVB-T Antennenverstärkers zusammen mit der gezeigten Einspeiseweiche wird demnächst beschrieben.

17.10.2015

Spieß-Halter für den Grill

Drumsticks (aka Hähnchenunterschenkel) grille ich gerne hängend, aufgespießt auf waagerechte Spieße. So brät das Fett heraus und sie werden rundherum knusprig.
Bisher wurden die Spieße auf zwei passend eingestellte Sparerib-Halter (VARIERA, vom schwedischen Möbelhaus) aufgelegt, die übrigens auch sehr gut zum low-and-slow Grillen von Spareribs geeignet sind. Der Reinigungsaufwand ist allerdings hoch und die Konstruktion neigt vor allem auf dem Grillrost schon mal zum umfallen.

Nachdem meine Werkzeugsammlung durch einen alten E-Hand Schweißtrafo ergänzt wurde sollten als erstes "Schweißprojekt" stabile Spießauflagen entstehen. Ausgangsmaterial war günstig erworbener Flachstahl 40x4 mm. Es werden 4 Stützen angefertigt, jeweils 2 tragen ein Querstück auf welches später die Grillspieße gelegt werden. Die Konstruktion soll zerlegbar sein, also wird alles nur zusammengesteckt. Dazu bekommen die Stützen oben sowie der Querteil einen ca. 1-2 cm langen und 4mm breiten Schlitz. Die Füße der Stützen müssen groß genug sein um auch auf dem Grillrost stabil und ohne zu wackeln zu stehen. Gesägt wurden alle Teile mit einer 1mm Trennscheibe auf der Flex und am Schleifbock entgratet. Einen Bauplan gibt es nicht, allerdings sollte an Hand der Fotos die simple Konstruktion erkennbar sein.
Probehalber zusammengestellt


Und gebohrt, da wo später ein Schlitz geschnitten wird und dieser enden soll.


Danach alles verschweißen. Hier sieht man eine von vier Stützen. Eine Kehlnaht auf jeder Seite.




Alle Stützen bis zur Bohrung einschneiden. Das erste mal, dass ich 1mm Trennscheiben verwende. Funktioniert und erstaunlicherweise fliegen einem die dünnen Dinger nicht direkt um die Ohren.


Und die andere Seite einschneiden.Den Schlitz habe ich auf 4mm eingeschnitten und falls nötig noch etwas gefeilt damit das Gegenstück reinpasst.

Das Querteil muß auch entsprechende Schlitze erhalten, leider hab ich hiervon kein Foto. Im folgenden Bild kann man sehen wie Stütze und Querteil geschlitzt wurden, damit man sie zusammenstecken kann.



Alle Teile fertig. Jetzt kann man schon erahnen wie alles zusammenpassen soll. Die Halter werden nur zusammengesteckt und können platzsparend zerlegt im Grillunterschrank verstaut werden.


So sieht das Ganze zusammengesteckt aus.




Und folgendermassen wird die Konstruktion benutzt.



Funktioniert wunderbar. Flachstahl 4mm war halt da, ist aber "etwas" überdimensioniert. Wahrscheinlich könnte man auch ein Schwein aufhängen.

10.10.2015

ADS-B Empfang per DVB-T Stick

Durch Zufall bin ich auf die Verwendung eines 10€ DVB-T Sticks als Software Defined Radio (SDR) gestoßen. Damit FM Radio zu hören ist nicht wirklich spannend, daß kann man auch einfacher ohne große Bastelei haben. Die Möglichkeit damit ADS-B Daten von Flugzeugen im Umkreis zu empfangen ist da schon interessanter. Im Folgenden wird Schritt für Schritt erklärt wie die benötigten Treiber und Grundprogramme (RTL-SDR) sowie dump1090 zum ADS-B Empfang aud einem Raspberry Pi B+ installiert werden. Dump1090 bring einen Webserver mit, der eine Kartenansicht mit allen empfangenen Flugbewegungen im Browser zeigt. Die Installationsschritte stammen aus verschiedenen Internetquellen, eine Suche sollte für fast jeden Spezialfall ein Ergebnis bringen.

Den DVB-T Stick als Software Defined Radio im Frequenzbereich von ca. 24-1800 MHz benutzen kann man auch z.B. mit SDRSharp (SDR#).So kann man auch unter Windows erstmal mit der Hardware spielen. Achtung: Nicht den mitgelieferten Treiber installieren, der ist "nur" für DVB-T Empfang gedacht.


Benötigte Hardware

DVB-T Stick

Ich benutze zwei Sticks, einen mit dem Chipsatz RTL2832U+R820T und einen mit RTL2832U+R820T2. Der R820T2 soll etwas besser sein als der R820T, da ich ihn aber erst jetzt in Betrieb nehme, kann ich noch nichts dazu  sagen.
Bei den einschlägigen Online-Shops sollten sich beide Versionen für ~10€ inklusive Versand finden lassen.

Antenne

Wenn man nicht abseits jeglicher Flugrouten wohnt reicht für die ersten Versuche die mitgelieferte DVB-T Antenne aus. Um die Empfangleistung zu optimieren kann man später mit kleinem finanziellen Aufwand auch eigene Antennen basteln.

Installation

Die Installation geschieht in zwei Schritten. Zuerst wird der Treiber für den DVB-T Stick installiert (RTL-SDR) und danach dump1090 um ADS-B Nachrichten zu Empfangen. Den Stick am besten erst nach erfolgter Installation der Software einstecken.

Installation von RTL-SDR

Folgende packages installieren:

$ sudo apt-get update
$ sudo apt-get upgrade
$ sudo apt-get install git-core
$ sudo apt-get install git
$ sudo apt-get install cmake
$ sudo apt-get install libusb-1.0-0-dev
$ sudo apt-get install build-essential

Folgende Befehle laden den RTL-SDR Treiber Sourcecode für den DVB-T Stick und starten die Installation

$ cd ~
$ git clone git://git.osmocom.org/rtl-sdr.git
$ cd rtl-sdr
$ mkdir build
$ cd build
$ cmake ../ -DINSTALL_UDEV_RULES=ON
$ make
$ sudo make install
$ sudo ldconfig

$ cd ~
$ sudo cp ./rtl-sdr/rtl-sdr.rules /etc/udev/rules.d/
$ sudo shutdown -h now

Nun den DVB-T Stick einstecken und den Raspberry wieder starten.

Test

Mit 'rtl_test' kann die Installation getestet werden. Die Ausgabe sollte ungefähr wie folgt aussehen, der Test kann mit Ctrl-C abgebrochen werden.

$ rtl_test
Found 1 device(s):
  0:  Realtek, RTL2838UHIDIR, SN: 00000001

Using device 0: Generic RTL2832U OEM
Found Rafael Micro R820T tuner
Supported gain values (29): 0.0 0.9 1.4 2.7 3.7 7.7 8.7 12.5 14.4 15.7 16.6 19.7 20.7 22.9 25.4 28.0 29.7 32.8 33.8 36.4 37.2 38.6 40.2 42.1 43.4 43.9 44.5 48.0 49.6
Sampling at 2048000 S/s.

Sollte der Test folgende Meldung bringen:
Kernel driver is active, or device is claimed by second instance
In the first case, please either detach or blacklist the kernel
(dvb_usb_rtl28xxu), or enable automatic detaching at compile time

usb_claim_interface error -6
Error opening the RTLSDR device: Device or resource busy
Ist der Stick schon vom Betriebssystem als TV Gerät in Beschlag genommen. Dies kann man folgendermassen verhindern:

$ sudo nano /etc/modprobe.d/rtl-sdr-blacklist.conf

Und folgende Einträge machen:
blacklist dvb_usb_rtl28xxu
blacklist e4000
blacklist rtl2832

Danach den Raspberry neustarten.

Installation von dump1090

dump1090-mutability installieren
$ wget https://github.com/mutability/mutability-repo/releases/download/v0.1.0/mutability-repo_0.1.0_armhf.deb
$ sudo dpkg -i mutability-repo_0.1.0_armhf.deb
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install dump1090-mutability
Es empfiehlt sich dump1090 automatisch per init script starten zu lassen.

Dump1090 kann jederzeit mit folgendem Befehl konfiguriert werden:
$ sudo dpkg-reconfigure dump1090-mutability
Zum Anfang sollte man mit den Standardeinstellungen hinkommen. Will man von einem anderen Gerät den dump1090 Webserver erreichen, muß man 'Interface address to bind to' leer lassen, andernfalls kann man den Server nur vom Raspberry selbst aus erreichen.
Die Kartenansicht kann je nach Konfiguration z.B. unter http://meinraspberry:8080 aufgerufen werden (meinraspberry natürlich ensprechend ersetzen).

07.10.2015

Timelapse mit Eieruhr-Stativ

Zeitraffer (Timelapse)

Zeitraffer (Timelapse) Filme sind faszinierend, da sie langsame Aufläufe beschleunigen und manchmal erst sichtbar machen. Normalerweise montiert man eine Kamera auf ein Stativ und läßt per Kamerafunktion oder durch einen externen Auslöser in regelmäßigen Abständen Aufnahmen machen. Der zeitliche Abstand zwischen den Aufnahmen hängt von einigen Faktoren ab wie z.B. das zu fotografierende Ereignis, die gewünschten fps (frames per second) des Filmes und natürlich dem gewünschte Grad der Beschleunigung. Mit einem Abstand von 1s zwischen den Aufnahmen und einer wiedergabe mit 25 fps werden die fotografierten Abläufe im späteren Film 25-fach beschleunigt dargestellt. Verdoppelt man die Zeit zwischen den Aufnahmen bei gleicher Aufnahmedauer, erhält man halb so viele Fotos, das fotografierte Ereignis läuft doppelt so schnell ab und der produzierte Film ist nur halb so lang (gleiche fps vorausgesetzt).


Was benötigt man?

Prinzipiell reicht folgendes Equipment:
  • Eine Kamera mit Intervallfunktion, die automatisch im Sekunden- oder Minutenabstand auslöst;
  • Eine mechanische Eieruhr (Timer);
  • Eine Software, die aus den Einzelaufnahmen einen Film macht.


Wozu die Eieruhr?

Montiert man die Kamera normal auf ein Stativ, zeigt der produzierte Film - ohne weiteres Zutun -  immer den gleichen Bildausschnitt.Will man im späteren Film einen Kameraschwenk sehen, könnte man die Kamera auf dem Stativ zwischen jeder Aufnahme ein kleines Stückchen weiterdrehen.
Wer seine Zeit sinnvoller verbringen will, kann dies von einer Eieruhr übernehmen lassen.
Man montiert die Kamera auf die Eieruhr, zieht die Uhr auf und die Kamera dreht sich einigermaßen gleichmäßig und langsam, je nach Eieruhr (z.B. 270° in 1 Stunde). Die Idee stammt nicht von mir, Google bringt zahlreiche Beispiele.

Meine Konstruktion

Die Eieruhr soll in meinem Fall einen  GoPro China-Klon tragen. Ein übliches Stativgewinde (1/4"-20 UNC) in der Eieruhr erlaubt es die Kamera einfach oben in die Uhr zu schrauben. Der entsprechende Gewindebohrer war in meinem Discounter-Set schon vorhanden. Vorgebohrt wurde der Kunststoff mit 5mm.

Eieruhr mit Stativgewinde

Befestigung mit Stativ-Schraube

Das fertige Eieruhr-Stativ
Die gezeigte Ausführung ist nur eine mögliche Option. Von Klettband über Heißkleber zu Tesafilm ist eigentlich alles möglich.

Fotos aufnehmen

Nachdem die Kamera erfolgreich auf die Eieruhr gebastelt wurde und ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht sucht man sich einen passenden Standort. Die Kamera sollte möglichst waagerecht ausgerichtet sein und das während der Drehung auch bleiben. Dann die Eieruhr aufziehen, die Intervall-Aufnahmefunktion der Kamera einstellen (z.B. Intervall 5s), starten und warten.

Wie mache ich aus den einzelnen Fotos einen Film?


Hat man nun alles erfolgreich zusammengebaut und nach dem ersten Versuch ein paar Hundert oder Tausend Aufnahmen auf der Speicherkarte fehlt nur noch die Fotos in einen Film zu verwandeln.
Es gibt sicher viele Möglichkeiten, ich habe den Film mit dem kostenlosen VirtualDub erstellt. Hier nur kurz wie man vorgehen kann oder sollte:
  1. Bilder laden
    Alle Fotos müssen im gleichen Verzeichnis liegen und fortlaufend nummeriert sein.
    File → Open video file... (ja!) und nur das erste Bild der Serie zum Öffnen wählen. VirtualDub lädt alle weiteren Bilder automatisch anhand der fortlaufenden Nummerierung.
  2. Ausgabeformat einstellen
    Per Video → Compression... einen passenden codec auswählen (z.B. H.264). Macht man dies nicht, speichert VirtualDub das Ergebnis unkomprimiert und die Datei wird entsprechend riesig.
  3. Filter anwenden (optional)
    Per Video → Filters... folgende sinnvolle Filter hinzufügen (Reihenfolge!)
    resize: wandelt die meist zu hoch auflösenden Fotos der Kamera in HD oder eine noch geringere Auflösung. Die Originalfotos bleiben unangetastet. Man kann also mit niedriger Auflösung anfangen und zum Schluß eine hochauflösende Version produzieren.
    interpolate: "Scale framerate by 2, linear blending" berechnet Zwischenbilder und verdoppelt in diesem Beispiel die Anzahl der frames (Einzelbilder) um einen "flüssigeren" Film zu erhalten.
    sharpen: Schärft...
  4. Ergebnis speichern
    File → Save as AVI
    Warten....fertig.
Wie am Anfang schon beschrieben besteht ein Zusammenhang zwischen den Einzelbildern pro Sekunde (fps) des fertigen Films, dem Aufnahmeintervall zwischen den Fotos und der Dauer des fertigen Films. Macht man 100 Aufnahmen für einen 25 fps Film, wird dieser nur mickrige 4 Sekunden lang. Senkt man die fps wird der Beschleunigungseffekt geringer und der Film wird weniger flüssig und fängt an zu ruckeln.

Noch ein paar Anmerkungen

  • Die Eieruhr trägt keine >1kg Spiegelreflex Kamera. Eine kleine Actioncam (GoPro oder ein China-Klon) sind ideal;
  • Eine digitale Eieruhr wird zu eher schlechten Ergebnisses führen;
  • Stellt man das Intervall auf 1s und die Eieruhr auf 1h nimmt man bis die Uhr abgelaufen ist 3600 Fotos auf. Je nach eingestellter Auflösung der Kamera kommt da einiges zusammen auf der Speicherkarte (z.B. ~3MB pro Foto ergeben ~10GB Daten);
  • Wer täglich Zeitrafferaufnahmen mit der Spiegelreflex macht kommt schnell an die geschätzte Lebensdauer des mechanischen Verschlusses (eine Actioncam oder Kompaktkamera hat normalerweise keinen mechanischen Verschluss);
  • Je nach Aufnahmesituation sollten Belichtung und Fokus fest eingestellt werden, damit die Kameraautomatik zwischen den Aufnahmen nicht nachregelt.

02.10.2015

Dynamisches DNS per Rasperry Pi aktualisieren

Da mein DSL Router (FritzBox) nur einen Anbieter für dynamisches DNS (DynDNS) gleichzeitig aktualisiert und ich der automatischen Aktualisierung nicht 100% traue wird diese Aufgabe jetzt zusätzlich von einem Raspberry Pi erledigt, was folgende Vorteile hat:
  • Man kann mehrere DynDNS services gleichzeitig benutzen und aktualisieren;
  • Die Aktualisierung wird per cron regelmäßig angestoßen;
  • Alle Aktivitäten werden in ein log file geschrieben;
  • Die Lösung ist erweiterbar (z.B. email Benachrichtigung bei IP Änderung).
Das script basiert auf der Arbeit von https://github.com/AntonioCS/no-ip.com-bash-updater. Das geänderte script benutzt unter anderem curl statt wget, da ich mit wget Probleme bei der SSL Verbindung hatte. Wer weitere oder andere Anbieter von dynamischem DNS verwenden will, muß sich die ensprechende update URL besorgen und das bestehende script erweitern.

Zuerst das script anlegen mit, z.B. mit:

nano ~/no-ip-updater.sh
Folgenden Inhalt einfügen:
#!/bin/bash
# The script assumes existing user 'pi'
# Ensure to URL encode if required (e.g.encode the @ as %40)
# Change below to match your NO-IP user/email
USERNAME=your.name%40email.com
# Change below to match your NO-IP password
PASSWORD=your-NO-IP-cleartext-password
# Change below
HOST_NOIP=mygreathostname.ddns.org
LOGFILE=/var/log/no-ip-updater.log
STOREDIPFILE=/home/pi/current_ip
USERAGENT="My bash No-IP Updater"

if [ ! -e $STOREDIPFILE ]; then
  touch $STOREDIPFILE
fi

NEWIP=$(wget -q -O - "http://myexternalip.com/raw")
STOREDIP=$(cat $STOREDIPFILE)

if [ "$NEWIP" != "$STOREDIP" ]; then
  RESULT=$(curl --silent --user-agent "$USERAGENT" "https://$USERNAME:$PASSWORD@dynupdate.no-ip.com/nic/update?hostname=$HOST_NOIP&myip=$NEWIP" >> $LOGFILE)
  LOGLINE="[$(date +"%Y-%m-%d %H:%M:%S")] Updated IP from $STOREDIP to $NEWIP"
  #ADD MORE SERVICES HERE IF REQUIRED
  echo $NEWIP > $STOREDIPFILE
else
  LOGLINE="[$(date +"%Y-%m-%d %H:%M:%S")] No IP change"
fi
echo $LOGLINE >> $LOGFILE
exit 0
Das script abspeichern (bei nano mit Ctrl-O Ctrl-X) und ausführbar machen.

chmod +x ~/no-ip-updater.sh
Jetzt fehlt noch der Eintrag in der crontab um das script regelmäßig auszuführen. Die crontab des aktuellen Benutzers (pi) editieren mit:

crontab -e
Und folgende Zeile hinzufügen um das script z.B. alle 20 Minuten auszuführen:

*/20 * * * *  sudo /home/pi/no-ip-updater.sh
Fertig.